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Form follows function? So eng sieht Philippe Starck das fundamentale Design-Prinzip nicht, wenn man an sein berühmtestes Werk denkt, die Alessi-Zitronenpresse „Juicy Salif“. Eine echte Designikone – ohne Auffangbecken für den Fruchtsaft oder Sieb für das Fruchtfleisch allerdings, dafür aber mit drei gertenlangen Beinen ausgestattet, die beim Pressen in der einen oder anderen Arbeitsplatte ihre Spuren verewigt haben dürften.
1949 in Paris geboren, gewann Starck bereits als 16-jähriger einen Designwettbewerb. Mit 19 gründete er eine Firma, die aufblasbare Möbel produziert. Drei Jahre später ist er künstlerischer Leiter bei Pierre Cardin, richtet Bars und Diskotheken ein – bis er, fast klingt es nach einem Märchen, gebeten wird, die Privaträume von Präsident Mittérand im Élisée-Palast zu gestalten.
Von da an gerät kaum ein Alltagsgegenstand nicht irgendwann in den Fokus von Starcks Designerblick: Im Auftrag etwa von Alessi, Serralunga, Hoesch, Duravit, Puma, Microsoft, Telefunken oder Laguiole entstanden Kopfhörer, Sonnenbrillen, Wanduhren, Computermäuse, Türklinken, Duschköpfe, Badewannen, Flip-Flops, Bilderrahmen, Leselampen, Blumenvasen, Turnschuhe, Tortenheber. Ach ja, und Stühle sowie Beistelltische natürlich. 2001 der stapelbare Stuhl „Olly Tango“ für Kartell zum Beispiel – in diesem Fall ein überaus funktionaler Klassiker. Erst kürzlich hat Starck die Essenz des „Medallion Chair“ herausgefiltert, um den ikonischen Lieblingsstuhl von Dior neu zu definieren. Das Ergebnis: „Miss Dior“, eine sinnlich-minimalistische Verbeugung vor der weiblichen Eleganz, mit wahlweise einer, zwei oder keiner Armlehne.
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